Don Bosco Schulverein Saarbrücken

Don-Bosco-Pädagogik

Die christliche Erziehung fasst den ganzen Menschen ins Auge, und zwar mit seinem Leib und seiner unsterblichen Geistseele, welche mit Vernunft und freiem Willen ausgestattet ist. Dieser Mensch leidet jedoch unter den Folgen der Erbsünde, was die Erreichung des Zieles, der ewigen Glückseligkeit im Himmel, erschwert.1 Mit diesem Menschenbild vor Augen hat der Heilige Don Bosco ein Jugendwerk lanciert, dessen Pädagogik wir uns zu eigen machen wollen.

Für Don Bosco spielen Religion, Vernunft und Liebe in der Erziehung eine entscheidende Rolle, da sich Kinder und Jugendliche dadurch intrinsisch motivieren lassen, also die vermittelten Werte und Tugenden zum eigenen inneren Antrieb werden.

Aus dem Glauben heraus leben

Don Bosco stellt fest, dass die Jugendlichen ein feinfühliges und leicht zur Dankbarkeit geneigtes Gemüt besitzen. Gelingt es den Pädagogen, den Jugendlichen die Liebe Gottes zu uns Menschen zu erschließen, die er uns im Erlösungswerk offenbart, dann sind die Jugendlichen leicht dazu geneigt, Gott gegenüber Liebe und Dankbarkeit zu zeigen und seine Gebote zu halten (Joh 14,21), besonders auch das Gebot der Nächstenliebe. Aus diesem Grund ist der Alltag bei uns in ein religiöses Rahmenprogramm gebettet.

  • 1

    Papst Pius XI., Enzyklika Divini illius Magistri vom 31. Dezember 1929. In: Mensch und Gemeinschaft in christlicher Schau. Nr. 447. vgl. auch Thomas von Aquin, Summa theologica, I-II q 85, a 3. 

Während der Sakramentsandacht beten wir Jesus an. Jesus ist Gott und Mensch, verborgen unter der Gestalt des Brotes.

Von der Vernunft geleitet

Die Anwendung der religiösen Grundhaltung auf die einzelnen Handlungen im Alltag muss nach Don Bosco von der Vernunft geleitet sein. Dies ist auch ein wichtiges Prinzip beim hl. Thomas von Aquin, dass nämlich die Vernunft die Tugendübung leiten muss, damit es weder in die eine noch andere Richtung zu Übertreibungen kommt.1 Aus diesem Grund legen wir Wert darauf, dass auch die Freizeitbeschäftigungen nicht nur ein Zeitvertreib sind, sondern auch vernünftig und sinnvoll gestaltet werden. Auch sollen die Schüler Anordnungen nachvollziehen können, selbst wenn sie es nicht in jedem Einzelfall tun. Auch pädagogische Maßnahmen müssen daher immer vernünftig und verhältnismäßig sein.

In einer Atmosphäre der Liebe

Die Atmosphäre in Schule und Internat soll von christlicher Nächstenliebe und gegenseitigem Respekt geprägt sein. Kameradschaft und Toleranz untereinander nimmt einen hohen Stellenwert ein. Im Gegensatz zu einer egoistischen Liebe richtet die selbstlose Liebe den Blick auch auf das Wohl der Mitmenschen gemäß den Worten des Heilandes: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“2 Eine solche selbstlose Liebe zeigt sich in Opferbereitschaft und Hingabe, da sie für das Wohl der Mitmenschen auch etwas einstecken kann. Wie Thomas von Aquin ausführt, folgt dieser Liebe echte Freude im Herzen.3 Aus diesem Grund sehen wir es als Erfolg an, wenn die Kinder Freude ausstrahlen.

  • 1

    Thomas von Aquin, Summa Theologiae. I-II q. 19 a. 5. 

  • 2

    Mk 12,31. 

  • 3

    Thomas von Aquin, Summa Theologiae. II-II q. 28. 

"Freundschaft ist eine Gemeinschaft im Guten." (Franz von Sales)

Don Bosco legt Wert darauf, dass durch eine positive Beziehungsarbeit eine Vertrauensbasis zwischen Erziehern und Jugendlichen geschaffen wird.1 Damit dies gelingt, beschäftigen sich die Erzieher mit den Kindern und Jugendlichen in der Freizeit.

Zudem war es Don Bosco ein Anliegen, dass Jugendliche durch sinnvolle Beschäftigungen Erfüllung finden und erst gar nicht auf ungute Ideen kommen: „Man soll die Jungen immer beschäftigt halten. Abgesehen von Schule und Handwerk sollten sie auch noch in Musik ausgebildet werden und sich im Altardienst üben können. Auf diese Weise ist ihr Geist immer beschäftigt. Wenn wir sie nicht beschäftigen, dann beschäftigen sie sich bestimmt selbst, zuweilen mit nicht guten Ideen und Sachen.“2 Aus diesem Grund legen wir Wert auf ein breites Freizeitangebot.

Auch Kameradschaft will trainiert werden

Beim Sport werden verschiedene Kompetenzen gefördert, zum Beispiel die sozialen wie Kameradschaft, Kooperation und Teamgeist, Toleranz und Fair Play, oder auch die Selbstkompetenzen wie Konzentration, Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit und Ordnung. Nicht zuletzt sind sportliche Aktivitäten gute Anlässe für Jugendliche, in den Tugenden zu wachsen.

Fussball spielt bei uns eine wichtige Rolle; daneben sind aber auch Kajakfahren, Tischtennis, Basketball, Inlinehockey und Sportklettern beliebt. Wetterabhängig werden an Wochenenden auch Wanderungen, Klettersteige oder Klettern im Felsen organisiert.

  • 1

    Seelbach Theodor, Don Bosco als Erzieher. Bendorf 1956. S. 151. 

  • 2

    Seelbach Theodor, Don Bosco als Erzieher. Bendorf 1956. S. 138. 

Kajak fahren mit Pater Steinle

Musikalische Bildung

Die musikalische Bildung der Jugendlichen liegt uns sehr am Herzen. Aktuell bieten wir Instrumentalunterricht für Klavier, Orgel und Blasinstrumente an. Dieses Angebot möchten wir in Zukunft gerne ausbauen, sofern auch Interessen von Seiten der Schüler besteht. Das Männer-Ensemble und auch der Chor studieren jedes Jahr verschiedene Lieder ein. In der Schola werden die Schüler mit der Gregorianik vertraut gemacht und singen das Proprium zu verschiedenen Festmessen. 

Musikalische Darbietungen bei der Adventsfeier

Handwerkliche Talente entfalten

Jeder Jugendliche hat Talente, die nach Möglichkeit gefördert werden sollen. In verschiedenen AGs handwerklicher Natur können Jugendliche ihre Talente entdecken und auch entfalten.

In der Holzwerkstatt

Beliebt ist die Kart-AG, in der die Schüler Karts reparieren und diese dann auch fahren dürfen; in der Holzwerkstatt können Schüler kreativ mit Holz arbeiten; bei der Pflege der Außenanlage oder der Ausgestaltung verschiedener Räume lernen die Schüler gleichzeitig auch Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen.

Abendländisches Erbe

Zu allen Zeiten schaffen sich Menschen ein Lebensumfeld, das geprägt ist von den Grundsätzen ihrer inneren Überzeugungen. Das Christentum hat im Abendland in der Literatur, der Musik und den verschiedenen Arten der Kunst Meisterwerke höchsten Ranges hervorgebracht, welche imstande sind, den Menschen sittlich und geistig zu heben.

Wir versuchen, die Heranwachsenden mit diesen Gütern vertraut zu machen, und zwar praktisch und lebensnah. Aus diesem Grund verbinden wir Ausflüge gerne mit dem Besuch von Kulturgütern, zum Beispiel historischen Bauten, Museen oder einer Oper.  

Konzertbesuch

Besuch der Oper in Saarbrücken